Am 27.10.2020 veröffentlichte das RKI eine Auswertung von Daten zum Infektionsumfeld von erfassten COVID-19-Ausbrüchen in Deutschland.
In der gezeigten Abbildung sind alle COVID-19 Fälle dargestellt, die einem Ausbruchsgeschehen zugeordnet werden konnten. Das sind, laut RKI, etwa ein Viertel der insgesamt gemeldeten COVID-19 Fälle.
Gezeigt wird das übergeordnete Infektionsumfeld. Das Setting Ausbildungsstätte beinhaltet z.B. die gemeldeten Fälle in Schulen und Universitäten (siehe auch Grafik unten).
Am 17.09.2020 veröffentlichte das RKI eine Auswertung von Daten zum Infektionsumfeld von erfassten COVID-19-Ausbrüchen in Deutschland.
Laut RKI sind die Übertragungsrisiken für SARS-CoV-2 generell bekannt – die Erkrankung wird respiratorisch durch Tröpfcheninfektion und in bestimmten Situationen vermutlich auch durch virushaltige Aerosole – direkt von Mensch zu Mensch übertragen. Die indirekte Übertragung durch kontaminierte Oberflächen scheint nach derzeitigem Wissensstand nur eine untergeordnete Rolle zu spielen.
Die Inkubationszeit ist mit bis zu 14 Tagen (im Mittel 5 Tage) deutlich länger als beispielsweise bei Influenza und zudem sehr variabel.
Übertragungen können auch von Personen ausgehen, die (noch) keine Symptome zeigen.
Als Ausbruchsgeschehen werden nachvollziehbare wahrscheinliche Infektionsketten resp. Fälle mit einem epidemiologischen Zusammenhang (z. B. alle mit dem gleichen möglichen Expositionsort) zusammengefasst. Ein Ausbruchsgeschehen zeichnet sich immer durch mehrere Fälle aus.
Beim Ausbruchsgeschehen wird ermittelt und erfasst, in welchem Umfeld sich dieses ereignet.
Die (Ausbruchs-)Kategorien / Settings können dabei nach Wohnstätten, Übernachtungen, Arbeitsplatz, Ausbildungsstätten, medizinischen Behandlungseinrichtungen, Betreuungseinrichtungen, Freizeit, Speisestätten, Verkehrsmitteln und sonstigen unterschieden werden.
In Ausbruchsuntersuchungen wurde z. B. gezeigt, dass Faktoren wie schlecht belüftete Innenräume und hohe Personendichte das Risiko von Übertragungen am Arbeitsplatz deutlich erhöht.
In der gezeigten Tabelle sind die bis zum 11.8.2020 an das RKI übermittelten COVID-19-Ausbrüche nach Infektionsumfeld, Zahl der Ausbrüche und Zahl der in diesen Ausbrüchen erfassten Fälle aufgelistet.
Die weitaus meisten Ausbrüche wurden im privaten Haushalt detektiert, gefolgt von Ausbrüchen in Alten- und Pflegeheimen. Im Durchschnitt waren die Ausbrüche in Flüchtlings- und Asylbewerberheimen, in Alten- und Pflegeheimen sowie in Seniorentagesstätten am größten.
Insgesamt sind die Angaben zum Infektionsumfeld von Ausbrüchen mit Zurückhaltung zu interpretieren.
Quelle: RKI 17.08.2020 / RKI 27.10.2020
Kontakt: Michael Groth